Xenia Marita Riebe

Global Citizen Art Project

Kunstprojekt zur Globalisierung

Welt

Figuren aus Originalzeitungen aus allen Nationen der Erde

Hintergrund

Thema meines „Global Citizen Project“ ist die Globalisierung. In meiner Arbeit setze ich mich mit den vielseitigen Aspekte dieser neuen Entwicklung auseinander. Durch die Globalisierung verändert sich unser Leben und das Leben aller Menschen dieser Erde. Schon jetzt ist klar, dass die kulturelle Vielfalt, die sich über die Jahrtausende isoliert entwickelt hat nach und nach in einer globalen Kultur aufgehen wird.
Es muss befürchtet werden, dass wirtschaftlich starke Länder den politischen, sozialen, ökologischen und ökonomischen Weg, den unsere Spezies nehmen wird bestimmen werden und die schwächeren Staaten sich dieser Macht beugen müssen und so zu Opfern der Globalisierung werden.
Deshalb brauchen wir Regeln, die von allen akzeptiert werden um so eine dauerhafte Entwicklung unter Respektierung der Verschiedenartigkeit der Völker zu garantieren. Sonst ist zu befürchten, dass die Globalisierung das Ungleichgewicht zwischen Arm und Reich noch verstärkt. Dies gilt gleichermaßen für Regionen, Staaten und Individuen.

Die moderne Technik hat das rasante Fortschreiten der Globalisierung erst ermöglicht, bietet aber gleichzeitig die einzigartige Chance der Verständigung der Individuen untereinander. Durch die Möglichkeit einfach, unabhängig und kostengünstig zu kommunizieren haben die Menschen erstmalig die Gelegenheit sich frei von Zensur, Propaganda und Religion näher kennenzulernen. So könnten sie lernen sich gegenseitig zu respektieren und zu verstehen. Fremdenhass könnte so weitgehend abgebaut werden. Denn nur was wir nicht kennen macht uns Angst. Und aus Angst entsteht leicht Ablehnung oder gar Hass.

Ernährung

800 Millionen Menschen leiden unter chronischem Hunger. Millionen andere haben nicht genügend zu essen, um ein "aktives und gesundes Leben" führen zu können. Ein gutes Viertel der Weltbevölkerung ist von Nahrungsmittelknappheit bedroht. Deshalb muss die Globalisierung einhergehen mit einer Weltwirtschaftsordnung die auch den schwächeren Staaten die Möglichkeit gibt ihre Bevölkerung durch eigene Erträge zu ernähren. Kein Staat sollte darauf angewiesen sein die Nahrung für seine Bevölkerung auf dem Weltmarkt kaufen zu müssen.Ein Land, das genügend Getreide für sich selbst erzeugt hat nichts zu befürchten. Ein Land, das jedoch Getreide einführen muss, setzt seine Bevölkerung großen Gefahren aus. Jede Veränderung der weltweiten Getreidereserven kann die Preise in die Höhe treiben. Millionen von Menschen wird so der Zugang zum großen internationalen Nahrungsmittelmarkt versperrt.

Kinder

Kinder sind von Natur aus fröhliche unbefangene Wesen. Sie wollen die Welt in der sie leben erfahren und begreifen. Deshalb heben die Kinder meiner Weltbevölkerung ihre Arme so frei in die Luft und strecken sie ihre Hände aus nach der Zukunft. Kinder wollen fröhlich sein und spielend ins Erwachsenenalter hinüberwachsen. Kinder sollten als Persönlichkeiten respektiert und mit umfassenden Rechten ausgestattet werden, sonst drohen sie zu Verlierern der Globalisierung zu werden. Kindern sollte weltweit der Zugang zur Bildung garantiert werden. Sie sollten vor sexueller Ausbeutung geschützt werden. Kinderarbeit muss weltweit abgeschafft werden und kein Kind darf mehr gezwungen werden als Kindsoldat sein Leben in Gefahr zu bringen. Dabei darf es keine Ungleichbehandlung von Kindern ihres Geschlechts wegen geben.
Die Situation der Kinder weltweit ist heute leider eher negativ zu sehen. Trotz der Fortschritte der letzten zehn Jahre bleibt sie alarmierend. Nach Auskunft des internationalen Büros für Arbeit, arbeiten mehr als 250 Millionen Minderjährige zwischen 5 und 14 Jahren, viele von ihnen unter lebensgefährlichen Bedingungen. 1998 wurde ein internationaler Marsch der Kinder organisiert, um die Öffentlichkeit zu sensibilisieren. Die Teilnehmer haben sich in Genf, wo die Internationale Arbeitsorganisation (IAO) tagte, getroffen, um die Schaffung einer neuen Konvention, die 1999 angenommen wurde, zu unterstützen. Deren Ziel ist die Abschaffung "der schlimmsten Formen von Arbeit", darunter Sklaverei, Prostitution... Jedes Jahr fallen eine Million Kinder in die Hände von Zuhältern; ebenso viele werden verkauft. Eine weitere Form des Mißbrauchs sind Kinder als Soldaten in bewaffneten Konflikten. Die Zahl der Kindersoldaten wird auf 300.000 geschätzt. In diesem Punkt enttäuscht die Konvention. Sie erlaubt die Anmusterung ab dem 15. Lebensjahr. Der UNO-Sicherheitsrat hat soeben eine Resolution angenommen, die den Einsatz von Kindern in Kriegen verurteilt. Er ruft die Regierungen auf, die Anwerber gerichtlich zu verfolgen. Doch die Auswirkungen des Krieges gehen noch weiter. Seit 1987 wurden 2 Millionen Minderjährige getötet; 8 Millionen verletzt oder verstümmelt, und 15 Millionen leiden ihr Leben lang an starken seelischen Erschütterungen. Hinzukommen weitere 20 Millionen verschleppte Kinder.
Um ein Kind vor jeglicher Ausbeutung zu schützen, muss man ihm eine Identität zusichern, seine Bürgerrechte bewahren und ihm das Recht auf Bildung geben. Die Auswirkungen der Bildung auf die wirtschaftliche und soziale Entwicklung wurden allmählich erkannt. Seit 1990 gehen 50 Millionen mehr Kinder in die Grundschule. 140 Millionen, darunter sind zwei Drittel Mädchen, sind immer noch nicht eingeschult. Erziehung und Gesundheit stehen oft in Zusammenhang. Diesbezüglich sieht die Statistik schlecht aus: jedes Jahr sterben 13 Millionen Kinder an Unterernährung und vermeidbaren Infektionen. 100 Millionen Kinder sind durch zunehmende Verstädterung, Arbeitslosigkeit und Auflösung der Familienstrukturen dazu verurteilt, auf der Straße zu überleben. Dort sind sie der Gewalt der Staatsmacht und einer gnadenlosen Umwelt ausgesetzt. Die Hälfte stirbt in den ersten vier Jahren.

Kulturelle Vielfalt

Meine Figuren stellen Individuen dar, die zwar genetisch weitgehend gleich und dennoch sehr verschieden sind. Sie sprechen unterschiedliche Sprachen, haben unterschiedliche Schriften und Religionen. Ihre Kulturen sind vielfältig und sehr verschieden. Sie haben unterschiedliche kulturelle Werte geschaffen und ein kulturelles Erbe, dass es wert ist erhalten zu bleiben.
Immer mehr Menschen stellen jedoch fest, dass ihre Kultur zerbrechlich ist, ihre Sprache immer weniger gesprochen, ihre Geschichte vergessen wird und ihre künstlerische Avant-Garde nicht wahrgenommen wird. Dieses Problembewusstsein haben nicht nur reiche Länder entwickelt, sondern auch Schwellen- und Entwicklungsländer, deren Meinung für die zukünftigen Verhandlungen auf der Welthandelsorganisation (WTO) wichtig sein werden.

Ziel ist es, die Uniformierung der Welt zu vermeiden, indem die Vielfalt der Kulturen geschützt wird. Die kulturelle Vielfalt hat für die Zukunft der Gesellschaften in erster Linie eine politische Bedeutung. - Xenia Marita Riebe.

Foto Siegfried Mayska

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